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Dämmung spart Energie und CO2

© PROST, REUMANN OG
© PROST, REUMANN OG

Es zahlt sich aus, auf Nachhaltigkeit der Dämmstoffe von der Produktion bis zum Recycling zu achten.

Schlecht gedämmte Häuser verbrauchen unnötig viel Energie. Ein Haus zu dämmen ist deshalb der beste Weg, sich von steigenden Energiekosten unabhängig zu machen. Doch neben der Energieeinsparung gibt es noch weitere Aspekte, die bei der Auswahl eines Dämmstoffes mit einfließen sollten. Je besser die Ökobilanz des verwendeten Dämmstoffes, desto mehr profitieren auch Klima und Umwelt. Dazu gehört der Energie- und Rohstoffaufwand bei der Herstellung und beim Einbau ebenso wie eine spätere Entsorgungs- und Wiederverwertungsmöglichkeit. Die Nachhaltigkeit der Dämmstoffe gelangt immer mehr in den Fokus bei der Materialauswahl.

Nachhaltigkeit beim Dämmen
Mineralwolle-Dämmstoffe beispielsweise sparen in 30 Jahren das 250-Fache der zu ihrer Herstellung notwendigen Energie ein. Und schon innerhalb weniger Monate verhindert die Dämmung mehr Schadstoff­emissionen als bei der Produktion frei wurden. Das heißt: Ab diesem Zeitpunkt spart die Dämmung nur noch Energie und damit auch CO2.-Emissionen. So macht sie sich für den Hausbesitzer und für die Umwelt bezahlt. In diesem Punkt unterscheiden sich alle gängigen Dämmstoffe wenig.
Interessanter ist da schon die Betrachtung, aus welchem Rohstoff ein Dämmstoff hergestellt wird und wie lange dieser zur Verfügung steht. Punkten können hier die meisten Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen. Altpapier wird zum umweltfreundlichen Dämmstoff Zellulose weiterverarbeitet, der meist als Einblasdämmstoff zum Einsatz kommt und sich später problemlos kompostieren lässt. Nachhaltigkeit beim Dämmen ist ebenso mit Holz, Kork,  Hanf, Flachs sowie Kokosfasern möglich. Baumwolle wird als Dämmstoff weniger empfohlen, weil es sich beim Anbau meistens um Monokulturen handelt, die mit Pestiziden belastet sein können. Auch der lange Transportweg spricht in puncto Nachhaltigkeit gegen Baumwolle.

Hanf, Stroh und Zeitungspapier
Es gibt viele natürliche Rohstoffe, die als Wärmeschutz geeignet sind und gute thermische Eigenschaften besitzen. Einige werden auch in Österreich produziert. Die Hanffaser zum Beispiel ist sehr reißfest und feuchtigkeitsbeständig. Stroh ist regional in Hülle und Fülle verfügbar und ein günstiger, ökologischer Dämmstoff. Weitere Dämmmaterialien aus nachwachsenden Rohstoffen sind z. B. Schafwolle, Flachs, Holzfasern, Schilf, Kork und Kokosfasern. Als Feuchteschutz unter der Bodenplatte kann z. B. Glasschotter verwendet werden.

Schaumglas
Schaumglasschotter oder Schaumglas­platten sind eine gute Alternative zum ­konventionellen Fundamentunterbau mit Schotter und druckfesten XPS-Platten. Schaumglasschotter übernimmt dabei die Drainagefunktion der Rollierung und fungiert gleichzeitig als außen liegende Wärme­dämmung gegen das Erdreich. Auch für die Dämmung erdberührter Fußböden in der Althaussanierung ist Schaumglasschotter gut verwendbar.  Wenn Polystyrolplatten zum Dämmen verwendet werden, ist es wichtig, auf HFKW-Freiheit zu achten. Denn diese Treibhausgase, die in Kühlschränken schon durch umweltfreundlichere Gase ersetzt wurden, sind viel klimaschäd­licher als CO2.

Quelle: Effizienzhaus Online, Die Umweltberatung

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