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Die gläserne Welle

© Oliver Heissner
© Oliver Heissner
© Herzog & de Meuron / Iwan Baan
Eine chrombasierte Mehrfachbeschichtung sorgt für die schwarze Färbung der Glas­scheiben, deren höhere Belastbarkeit sowie einen Lichtreflexionsgrad von über 50 Prozent.
© Herzog & de Meuron / Iwan Baan

Die Lage könnte nicht prominenter sein: An der Kaispitze, wo früher Handelsschiffe in den offenen Hamburger Tidehafen zwischen Hafenbecken und Speicherstadt einliefen, leitet heute die Elbphilharmonie nicht nur Seeleute wie ein Leuchtturm.

Hier, am Sandtorhafen, stand seit 1875 der Kaiserspeicher, das damals größte Lagerhaus des Hamburger Hafens. 1966 wurde an dieser Stelle der neue Kaispeicher A nach Entwürfen von Werner Kallmorgen errichtet.

Freihändige Vergabe
Im Jahr 2003 wurden auf Betreiben eines Projektentwicklers die Schweizer Architekten Jacques Herzog und Pierre de Meuron eingeladen, einen Entwurf für einen Aufbau auf dem seit 1990 nicht mehr genutzten Gebäude zu präsentieren. Die Stadt Hamburg beauftragte das Büro schließlich mit der Umsetzung – ohne vorhergehenden Gestaltungswettbewerb, was den Architekten Stephan Braunfels zu einer Klage veranlasste (die ihm weniger Erfolg brachte als jene gegen die Vergabe des aktuell geplanten Konzerthauses in München – siehe dazu Seite 6). Dass dann die schlussendlichen Baukosten um das Viereinhalbfache über der ersten Schätzsumme lagen und die Eröffnung sieben Jahre später als geplant stattfand – die Geschichte wird es vergessen angesichts des Werbewerts, den das neue Hamburger Wahrzeichen für die Stadt generiert.

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