306 Wettbewerbe

Gestaltungskonzept für Lärmschutzwände S6 – S36, NÖ / Steiermark

raum-werk-stadt architekten königswieser janecek, 1. Preis

Erlangung von exemplarischen Entwürfen zur Gestaltung von Lärmschutzwänden für die Schnellstraßen S6 und S36 vom Knoten Seebenstein über St. Michael bis Judenburg. Die Schnellstraßen S6 und S36 liegen in den Bundesländern Niederösterreich und Steiermark und sind eine wichtige Erschließung des oberen Mur- und Mürztales. S6 und S36 liegen hauptsächlich im hügeligen Gelände, mit Teilabschnitten in der Ebene und im Gebirge. S6 und S36 durchschneiden Landschaften mit Ackerbau, Weidewirtschaft und Wald, in Abwechslung mit angrenzenden Siedlungen und Gewerbezonen. Es gibt Abschnitte mit vielen Tunneln oder Brücken.

Auftraggeber / Auslober: Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-AG, 1010 Wien

Art des Wettbewerbes: Offener, einstufiger, anonymer Realisierungswettbewerb; anschließend Verhandlungsverfahren.

Beurteilungskriterien: Gestalterische Qualität; Wirtschaftliche Realisierbarkeit; Funktionale Qualität.

Beteiligung: 20 Projekte

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Beurteilung:
Nach dem allgemeinen Bericht der Vorprüfung verliest der Vorsitzende nochmals die Beurteilungskriterien der Ausschreibung und fragt, ob die Jurymitglieder noch weitere Kriterien einbringen wollen. Nach kurzer Diskussion werden die ausgeschriebenen Kriterien als ausreichend empfunden. Im ersten Ausscheidungsrundgang scheiden die Jurymitglieder Projekte aus, die zumindest nach einem der drei Hauptbeurteilungskriterien (Gestaltung, Wirtschaftlichkeit, Funktion) nicht entsprechen. Die Projekte 1, 2, 4, 5, 6, 10, 13, 16, 18 und 20 werden einstimmig ausgeschieden. Somit verbleiben für die weitere Beurteilung die Projekte 3, 7, 8, 9, 11, 12, 14, 15, 17, und 19. Im zweiten Beurteilungsrundgang werden die verbliebenen Projekte nunmehr eingehend diskutiert, und es wird über Verbleib oder Ausscheiden entschieden:


... Es verbleiben somit die Projekte: 8, 9, 12, 14, 17 und 19 für die Preisränge. Im Reihungsdurchgang wird kein Antrag auf Rückholung gestellt. Somit bespricht die Jury nochmals eingehend die sechs in der Wertung verbliebenen Projekte. Dann folgt die Abstimmung über die Reihung. Der Vorschlag – Anerkennungspreise für die Projekte 9, 12 und 19 – wird mit 4:3 angenommen, der Vorschlag – Preisränge für die Projekte 8, 14 und 17 – wird ebenfalls mit 4:3 angenommen. Danach wird über folgende Vorschläge abgestimmt: Projekt 19 als 1. Nachrücker (=1. Anerkennungspreis) – 7:0 angenommen, 2. Anerkennungspreis für Projekt 9 – 7:0 angenommen, 3. Anerkennungspreis für Projekt 12 – 7:0 angenommen, Nachrücker für Anerkennungspreis ist Projekt 15 – 6:1 angenommen. Der Vorsitzende bringt folgende Vorschläge ein: Projekt 14 für den 1. Preis – 7:0 angenommen, Projekt 8 für den 2. Preis – 4:3 angenommen, Projekt 17 für den 3. Preis – 7:0 angenommen

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raum-werk-stadt architekten königswieser janecek, Wien: 1. Preis, Projekt Nr. 14

Projektbeurteilung:
Die Idee einer konsequent plastischen Ausformung der LSW ist ein ambitionierter Ansatz. Dies unter Verwendung von 98 % normalen Paneelen aus gängigen Materialien. Es ist dadurch möglich, auf die Umgebungslandschaft sowie auf besondere Situationen im Straßenverlauf konsequent zu reagieren. Die dargestellte technische Lösung erscheint machbar, es werden die Steher geknickt und manche Paneele mittels Montagekeil eingesetzt. Die Außensicht wirkt durch die dreidimensionale Wandform ausreichend belebt.


Empfehlung für den Preisträger:
Es wird an die unbedingte Notwendigkeit der Ausbildung einer widerstandsfähigen LSW-Sockelzone (Betonsockel o.ä.) erinnert, wobei die jedenfalls mögliche alternative Sockelausbildung bestmöglich in das gestalterische Gesamtkonzept zu integrieren ist.