Nischen für Wellness

Gegenüber einer alten Villa in der Hinterbrühl steht am Ende des Parks ein Pavillon aus grauem Naturstein, genauer aus Rauriser Quarzit. Das ist ein Stein, der Dampf, Chlor, Saunahitze und Winterfrost unbeschadet übersteht. Genau das richtige Material für einen Pavillon, der Wellness vom Jacuzzi bis hin zum Dampfbad beherbergt.
Das skulpturhafte Gebäude liegt auf einem leicht ansteigenden Hang und ist dadurch optisch vom Haupthaus aus der Jahrhundertwende getrennt. Der Pavillon wird aus vertikalen und horizontalen, im rechtwinkeligen dreidimensionalen Raster zueinandergestellten Scheiben aus Stahlbeton gebildet, die mit den Natursteinplatten verkleidet sind. Die Wände durchstoßen und überragen die Deckenplatten, wodurch die Dachelemente zu schweben scheinen. Durch die Überlappungen entstehen Räume und Nischen für die verschiedenen Wellnessfunktionen, öffnen die Sicht oder verschließen die Einsicht. Der Pavillon ist nach allen vier Seiten geöffnet, so wird Kommunikation und ein räumliches Erlebnis zwischen innen und außen ermöglicht.
Zugleich ist er aufgrund der Stellung der Wandscheiben uneinsehbar – Jacuzzi, Dampfbad, Sauna, Dusche, Pool, Liege­zone und Bar können so auch unbekleidet benutzt werden. Der labyrinthisch verschachtelte Grundriss kommt ohne Symmetrien und Wiederholungen aus und lebt davon, dass es keine klare Grenze zwischen außen und innen gibt.
Hinter der Bar führt eine Treppe in einen ehemaligen unterirdischen Verbindungsgang zwischen Villa und Pavillon, der bisher als Bowlingbahn benutzt wurde. Glas­elemente geben dem lang gezogenen Schlauch Struktur und markieren einzelne Trainingsbereiche. Im Winter können die in den Wand- und Deckenplatten verborgenen Glasflächen vor und über den Pavillon geschoben werden. Der Spa-Pavillon war Finalist bei den Architizer Awards und ist Gewinner bei den Best of Year Awards des „Interior Design Magazine“.