Auslober: F51Bauträger GmbH, 6020 Innsbruck, gemeinsam mit MED-EL Medical Electronics Gesellschaft m.b.H., 6020 Innsbruck
Art des Wettbewerbes: Einstufiger, anonymer Realisierungswettbewerb mit zehn geladenen Teilnehmern.
Beurteilungskriterien: Städtebau; Baukunst; Funktion; Ökonomie, Ökologie.
Beteiligung: 9 Projekte
Beurteilung:
Der Vorprüfer berichtet, dass neun von den zehn geladenen Teilnehmern Projekte abgegeben haben. In der Folge stellt er alle Projekte einzeln vor und präsentiert sie entsprechend dem Vorprüfungsergebnis; danach beginnt die Begehung der Projekte mit Projektvorstellung. Während dieser diskutieren die Preisrichter nur einzelne Aspekte der jeweiligen Projekte. Im Anschluss an die Vorstellungsrunde werden die Beurteilungskriterien von der Jury nochmals studiert, um die Projekte eingehend und vergleichend zu besprechen. Die Jury beschließt beim ersten Wertungsdurchgang jedes Projekt, das mindestens eine Stimme bekommt, in die nächste Wertungsrunde mitzunehmen. Damit kommen die Projekte mit folgendem Stimmenverhältnis in die nächste Runde: 1072 (6:2), 1075 (1:7), 1077 (7:1) und 1078 (6:2). Die städtebaulichen Kriterien werden eingehend diskutiert, die baukünstlerischen Aspekte und die funktionalen Kriterien besprochen, sowie die ökonomischen und ökologischen Kriterien diskutiert und gegeneinander abgewogen. Für den zweiten Wertungsdurchgang gilt, Projekte mit mindestens einer Stimme ebenfalls in der Wertung zu belassen. Damit gehen die Projekte 1072, 1077 und 1078 in die nächste Runde. Folgende Anträge werden abgestimmt: 3. Rang für Projekt 1072: 7:1, 2. Rang für Projekt 1078: 7:1, 1. Rang für Projekt 1077: 7:1
Anschließend werden die Projektbeurteilungen und Empfehlungen verfasst; die Anonymität wird aufgehoben.
Arge wiesflecker-architekten & Architekt Michael Kritzinger, Innsbruck
1. Rang, Projekt Nr. 1077
Projektbeurteilung:
Das Siegerprojekt stellt eine schlüssige und überzeugende Weiterentwicklung der bestehenden Zeilenbebauung mit punktförmiger Verdichtung in Richtung einer öffentlichen Mitte dar. Durch die spielerische Anordnung der Baukörper in Verbindung mit der differenzierten Höhenentwicklung gelingt es im zentralen Bereich einen räumlich gefassten, hochwertigen Platzraum zu schaffen, dessen teilweise Überdachung entbehrlich scheint. Ebenso wird die im nördlichen Hof vorgesehene großflächige Bebauung mit angehobenem Kinderspielplatz in Frage gestellt. Sowohl städtebaulich, als auch für die Wohnqualität unverständlich ist der Verzicht des Lückenschlusses am Fürstenweg, wodurch Straßenlärm in den Innenhof gelangt und problematische Wohnungsorientierungen entstehen Die Höhenentwicklung ist in Bezug auf die Gebäudeanschlüsse und die Wohnqualität der Nachbarschaft im Detail zu überprüfen und gegebenenfalls zu adaptieren, insbesondere auch in Berücksichtigung der Grenzabstände. Jedenfalls muss die Geschoßigkeit entlang der Telekom reduziert werden. Generell weisen die Wohnungsgrundrisse auch im Bereich der Laubengänge eine hohe Qualität auf. Das Potenzial der geforderten Nutzungsflexibilität ist gegeben. Die Anordnung und Anzahl der erdgeschoßigen Wohnungen, insbesondere der zum zentralen Freibereich zugeordneten, werden in Frage gestellt. Die Zufahrten für die Feuerwehr funktionieren nicht und müssen von beiden Seiten ohne Qualitätseinbußen gewährleistet werden.