Innovationen

Schweißen mit dem Laser spart Zeit und Geld

Foto: Trumpf
Thomas Rupp, Leiter Laserschweißen in der Blechfertigung bei Trumpf
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Auf der Messe Schweißen und Schneiden in Düsseldorf demonstriert Trumpf wie der Laser den Aufwand beim Schweißen reduziert.

„Ein Laser kann nicht jede MAG-Schweißnaht ersetzen. Wo möglich, bringt Laserschweißen aber viele Vorteile mit“, erklärt Thomas Rupp, Leiter Laserschweißen in der Blechfertigung bei Trumpf. Der Trend zu individuelleren Produkten stellt Unternehmen vor die Herausforderung, kleine Losgrößen effizient zu fertigen. Entscheidend dafür sind die Teilekosten. Sie lassen sich zum Beispiel durch reduzierte Durchlaufzeiten senken. Der Prozessschritt Fügen birgt hier großes Potenzial. Je nach Anforderungen an die Quali­tät sind pro Bauteil mehrere Minuten Nacharbeit nötig, bis störende Wülste konventioneller Schweißnähte entfernt sind. Laser­schweißen schafft Abhilfe: Egal, ob Groß- oder Kleinserie - der Einsatz des Lasers spart Nacharbeit und beschleunigt den Fügeprozess. Die Investition in die Technologie macht sich so auch bei kleinen Losgrößen schnell bezahlt. „Häufig lassen sich Kosteneinsparungen von 50 Prozent und mehr realisieren“, sagt Rupp.

Nacharbeit einsparen

Welches Laserschweißverfahren die wirtschaftlichste Lösung ist, entscheidet das Bauteil. Wärmeleitschweißen verbindet dünnwandige Teile und erzeugt dabei Nähte mit exzellenter Oberflächengüte. In vielen Fällen entfällt das nachträgliche Abschleifen und Polieren der Fügestelle komplett. Das Verfahren eignet sich deshalb besonders für Bauteile mit hohen optischen Anforderungen. Ein weiterer Vorteil ist der geringe Wärmeeintrag: Während des Bearbeitungsprozesses gelangt weniger Wärme ins Bauteil. Das verringert den Verzug und damit auch den Aufwand für nachträgliches Richten. Insgesamt fallen Nacharbeit und damit auch die Kosten pro Bauteil deutlich geringer aus. Das Beispiel einer Haube aus 1,5 Millimeter dickem Baustahl zeigt: Bei einer Schweißnahtlänge von 122 Zentimetern verkürzt der Einsatz des Lasers die Bearbeitungszeit um 90 Prozent. Einsparpotenziale ähnlicher Größenordnung tauchen zum Beispiel auch bei der Schink Blechbearbeitung und Metallbau GmbH & Co. KG im oberfränkischen Bad Rodach auf. Beim Fügen eines Mehlstreuers für die Backwarenindustrie ließ sich dort die Bearbeitungszeit inklusive Vor- und Nachbearbeitung von circa 110 Minuten auf circa 10 Minuten senken.

Schnell schweißen, neue Möglichkeiten ausschöpfen

Das Tiefschweiß-Verfahren erzeugt hochfeste, schmale und tiefe Nähte bei dünnen wie dickwandigen Blechen, und das besonders schnell. So schweißt der Laser einen Wassertank aus drei Millimeter dickem Edelstahl mit insgesamt 600 Zentimetern Schweißnaht mit bis zu 5,4 Metern pro Minute. Die Schweißzeit für den kompletten Tank liegt bei unter 2,5 Minuten. Die kurzen Prozesszeiten senken die Bauteilkosten. Zusätzlich ermöglicht der Einsatz des Lasers Anwendern, neue Geschäftsfelder zu erschließen. Das flexible Werkzeug bearbeitet eine Viel­zahl neuer Stoßarten und Geometrien - selbst, wenn der zu schwei­ßende Bereich nur von einer Seite zugänglich ist. Der Laser verbindet zum Beispiel Überlappnähte, einen verdeckten T-Stoß oder auch unterschiedlich dicke Materialien.