355 Portraits

Soyka-Silber-Soyka Architekten

© Caio Kauffmann
Vorne: Georg Soyka. Senior-Project-Partner: Alexander Klose, Payam Nia, Pirouz Nia, Stefan Pollhammer, Barbara Gaisberger (v. l. n. r.)
© Caio Kauffmann

„Individuelle Bauaufgaben verlangen nach individuellen Lösungen.“

SSS wurde von Georg Soyka, Wolfgang Silber und Wolfgang Soyka gegründet. Mittlerweile wird das Atelier von Georg Soyka als alleinführendem Gesellschafter geführt, unterstützt von einem fünfköpfigen Team von Senior-Project-Partnern. Das Tätigkeitsfeld der etwa 50 Mitarbeiter umfasst schwerpunktmäßig städtebauliche Themen, Wohnbau, Bürobau, Krankenhausbau, Innen­raumdesign und auch Themen des Denkmalschutzes. Die Projekte im In- und Ausland werden teilweise auch als Generalplaner umgesetzt.

Für uns sind …
… Wettbewerbe seit Bürogründung eine wichtige Möglichkeit der Akquisition und der Überprüfung der eigenen Entwurfslogik in direktem Vergleich mit Kollegen. Große gewonnene Wettbewerbe gaben immer wieder die Chance der Neuausrichtung und sind grundsätzlich ein nicht zu unterschätzender Dynamic Boost. Trotzdem ist unsere Einstellung zu Wettbewerben zwiespältig. In den Anfangsjahren war die Teilnahme auf Österreich beschränkt mit höchstens 15 bis 20 Büros – die Materialschlacht überschaubar und die Siegeschance in vernünftiger Relation.   

Wir denken, dass ...
… offene, EU-weite Wettbewerbe mit Teilnehmern von 50 bis 200 Büros nicht mehr vertretbar sind. Der geforderte Arbeitsaufwand bedeutet einen finanziellen Einsatz von Zigtausenden Euros. Die Siegeschance schwindet. Die Jury ist selbst bei hochkarätiger Besetzung nach tagelangem Beraten erschöpft und überfordert durch die schiere Anzahl von Projekten. Kein anderer Berufsstand würde sich zu solch gemeinschaft­licher Geldvernichtung und Selbst­ausbeutung nur wegen einer spannenden Themenstellung verführen lassen.

Trotzdem glauben wir, dass ...
… es realistischerweise keine bessere Möglich­keit für junge und jung gebliebene Architekten gibt, als in transparenten und fairen Wettbewerbsverfahren mit über­raschenden, brillanten Ideen – unbeeinflusst von allen Zwängen – ihr Können unter Beweis zu stellen. Somit sind Wettbewerbe als Verfahren nicht infrage zu stellen, allerdings ständig im Prozess zu entwickeln.

Wir nehmen ...
… an Wettbewerben dann teil, wenn wir das Gefühl haben, einen wesentlichen kreativen Input zur Aufgabenstellung beitragen zu können, ausreichend Zeit haben und zum Thema wirklich eigene Expertise haben. Wir schauen uns genau an, wer in der Jury sitzt und ob man realistischerweise mit der eigenen Architekturhaltung wahrgenommen wird.

Wir sind überzeugt, dass ...
… gut organisierte Wettbewerbsverfahren eine sehr probate Methode in einer vom Auftraggeber unbeeinflussten Entwurfs­phase sind, die eigene architektonische Haltung zu schärfen und im Vergleich mit Mitbewerbern zu hinterfragen. Ein gewonnener Wettbewerb stärkt die Position des Architekten gegenüber dem Bauherrn. Das im Wettbewerb ausgezeich­nete Projekt bleibt Referenz und Bench­mark im Umsetzungsprozess mit den üblichen Design­-to-Budget-Runden. In Hinblick auf die Auftragserteilung hat ein siegreiches Wettbewerbsprojekt manchmal den Vorteil, dass die Honorargrundlage und das Leistungsbild schon in der Ausschreibung festgelegt sind und somit eine wirtschaftlich sinnvolle Abwicklung möglich machen.

Wettbewerbsgewinne (Auszug):
Haus der Wiener Wirtschaft – Ausgabe 310 (4/2013)
Krankenhaus Rudolfstiftung, Juchgasse – Ausgabe 291/292 (Nov./Dez. 2010)
Siemens City Vienna – Ausgabe 259/260 (Feb./März 2007)
Porsche Holding Salzburg

S/S/S – Soyka-Silber-Soyka Architekten (Wien)
Gegründet 1994      
architekt.at

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