Der Dialog zwischen Bewegung – der Fahrzeuge auf der Straße – und Stillstand – der Architektur des Supermarktes – ist Grundlage für das Design des SPAR PS von LOVE architecture and urbanism. Dreidimensional erscheint der Markt von beiden Seiten als eine Art Trichter, der nach innen zieht, es gibt kein klares Vorne oder Hinten. An den Trichteröffnungen ist der Markt großzügig verglast, um den Sogeffekt nach innen zu verstärken. Es entsteht ein einfaches, jedoch auch komplexes Spiel aus zwei Formen von Dynamik, der schnellen Bewegung auf der Landstraße und der Dynamik der Architektur.
Der linearen, schnellen Bewegung auf der Straße wird ein „Knick“ in der Silhouette des Marktes entgegengesetzt. Diese Geste, diese Verlangsamung der Bewegung, definiert einen Ort an der Straße, den SPAR PS. Unterstrichen wird dieses Design durch eine lebhaft anmutende feuerverzinkte Fassade. Alle Stahlplatten sind auf Fuge gesetzt und betonen die horizontale Ausrichtung der Gebäudestruktur. Mit Abmessungen von 2 x 1 Metern und einer Stärke von 3 Millimetern sind die Platten sehr stabil und hielten im Verzinkungsprozess Maß. Befestigt sind sie an einer ebenfalls feuerverzinkten Unterkonstruktion. Jede der verzinkten Stahlplatten zeigt deutliche Zinkblumen und verändert sich im Laufe der Zeit. Es entwickelt sich eine lebendige Patina. Für LOVE architecture ein wichtiges Argument: denn, anders als bei beschichtetem Aluminium, ist der Charakter des Stahls jederzeit erkennbar. Zur Eingangsseite hin löst sich die Fassade in Lamellen auf, öffnet und markiert damit den Zugangsbereich.
Sowohl Fassadenelemente als auch deren Unterkonstruktion wurden feuerverzinkt. Die Anmutung feuerverzinkter Oberflächen ist das Ergebnis des individuellen Verhaltens der Zink-Eisen-Schicht, welche während des Feuerverzinkens entsteht. Es benötigt großes Know-how im Verzinkungsprozess und Sorgfalt beim Umgang mit den Fassadenelementen bis zur Baustelle. Feuerverzinkte Fassaden sind wartungsfrei und witterungsbeständig. Außerdem tragen sie aktiv zum Klimaschutz bei, denn sowohl Energieverlust als auch -eintrag minimieren sich bei diesen hoch dämmenden Gebäudehüllen. Zudem ist feuerverzinkter Stahl am Ende des Lebenszyklus zu 100 Prozent recycelbar. Der typische Aufbau von feuerverzinkten Fassaden besteht aus einer Dämmschicht, der Unterkonstruktion, einer Hinterlüftung und der eigentlichen, von außen sichtbaren Fassadenbekleidung. Anforderungen und Prüfgrundsätze für jene Art der Außenwandbekleidungen sind in der DIN 18516-1 definiert. Seit Juni 2010 werden feuerverzinkte Bauprodukte, welche in hinterlüfteten Gebäudefassade eingesetzt werden, in dieser Norm geregelt. Dies gilt für Tragkonstruktionen, Fassadenbekleidung und auch für Verbindungs- und Befestigungselemente. Die Feuerverzinkung ist gemäß DIN EN ISO 1461 in Verbindung mit der DASt -Richtlinie 022 auszuführen.