wettbewerbe: Warum vergibt die IG Architektur einen Preis, der sich „Planlos“ nennt?
Bruno Sandbichler: Planlos 2011 startet heuer zum ersten Mal und soll alle zwei Jahre vergeben werden. Es geht dabei nicht um Architektur, sondern um eine humorvolle, kritische Auseinandersetzung mit Entscheidungen, die fatale Auswirkungen auf die Baukultur gezeigt haben. Wir werden das so gestalten, dass der, der den Preis bekommt, auch gerne kommt und ihn sich persönlich abholt. Jeder kann Nominierungen abgeben. Die Jury ist breit gefächert und sehr kompetent.
wettbewerbe: Die IG Architektur feiert zehnjähriges Bestehen. Wo ist sie am Anfang gestanden, wofür steht sie heute?
Sandbichler: Die IG ist aus Anlass eines konkreten Wettbewerbs entstanden, wo es um Verteilungsgerechtigkeit ging, um die Frage, wer teilnehmen darf und wer nicht. Die, die das zu entscheiden hatten, haben sich entschlossen, das nicht alleine zu tun, sondern Kollegen dazu zu befragen. Diese Gruppe von rund 60 Personen ist schnell draufgekommen, dass es noch eine Reihe anderer Themen gibt, die sie gerne diskutieren würden. Das war die Geburtsstunde der IG. Der Grundgedanke war Solidarität. Das ist nach wie vor das tragende Element. Architekten wird nachgesagt, dass sie gerne streiten. Die IG ist der Gegenbeweis. Am Anfang war alles basisdemokratisch ausgerichtet. Nach kurzer Zeit war die IG erfolgreich in allen Medien, hat Aufsehen erregt. Dann kamen viele Fragen wie nicht funktionierende Wettbewerbsverfahren und man hat gesehen, dass man mit diesen Strukturen keine Entscheidungen treffen kann und immer zu langsam ist. Dann kam die aufwändige, aber sinnvolle Phase des „Die IG Architektur ist Diskussion“ Umbaus. Jetzt gibt es einen Vorstand, der entscheidet und diese Entscheidungen auch verantwortet. Die Jahresklausuren sind ein ganz wichtiges Element in der IG. Dort entsteht ein Großteil des Programms, das wir bearbeiten.
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