308 Wettbewerbe

Frachtenbahnhof Linz / Bauplatz 2a, OÖ

Architekturbüro Franz Kneidinger, Linz: 1. Platz, Blick vom Hof

Erlangung von Vorentwürfen für eine Wohnanlage mit einer BGF von ca. 6.000 m2 mit einer aus einem städtebaulichen Wettbewerb vorgegebenen Struktur innerhalb des Gesamtprojektes Wohnbebauung Frachtenbahnhof Linz.

Auslober: GWB, 4020 Linz

Wettbewerbsabwicklung und Vorprüfung:
LAWOG, 4021 Linz

Art des Wettbewerbes: Anonymer Architekturwettbewerb mit 9 geladenen Teilnehmern.

Beurteilungskriterien: Funktionalität; Wirtschaftlichkeit in der Herstellung und in den Folgekosten; Städtebauliche und architektonische Lösung.

Beteiligung: 9 Projekte; Überarbeitung: 5 Projekte

Zusammenfassung Beurteilung:

In einer ersten Vorstellungsrunde erläutert der Vorprüfer jedes Projekt auf Basis seines Vorprüfungsberichtes. Für das Prozedere schlägt der Vorsitzende vor, dass Projekte mit einer Prostimme in der Wertung verbleiben. Es können auch Projekte mit einfacher Mehrheit oder Stimmengleichheit zurückgeholt werden. In der ersten Wertungsrunde werden Funktionalität, Wirtschaftlichkeit, städtebauliche und baukünstlerische Kriterien diskutiert. Für die zweite Wertungsrunde wird festgelegt, dass Projekte mit einfacher Mehrheit in der Wertung verbleiben, ebenso bei Stimmengleichheit. Die verbliebenen Projekte werden diskutiert und die Vor- und Nachteile abgewogen. Die Projekte werden speziell nochmals entsprechend den Bewertungskriterien diskutiert; anschließend wird über sie abgestimmt: ...

Da keines der Projekte – 2, 3, 4, 7 und 9 – vollinhaltlich den Intensionen des Wettbewerbs entspricht, wird einstimmig eine Überarbeitung der fünf verbliebenen Projekte beschlossen. Für jedes Projekt werden die projektspezifischen Überarbeitungskriterien festgelegt.

Zusammenfassung Überarbeitung:
Der Vorprüfer präsentiert die fünf überarbeiteten Projekte in einer Vorstellungsrunde und erläutert sie auf Basis des Vorprüfberichtes. Für die erste Wertungsrunde wird festgelegt, dass Projekte mit einfacher Mehrheit sowie bei Stimmengleichheit in der Wertung verbleiben. Nach einer Diskussion der Projekte anhand der Wettbewerbskriterien erfolgt die Bewertung mittels Antrag ...

Somit verbleiben die Projekte 2A, 7A und 9A in der Beurteilung.

Nach einer neuerlichen Diskussion der verbleibenden Projekte wird der Antrag des Vorsitzenden, das Projekt 9A mit dem 3. Platz zu jurieren, mit 8:0 angenommen ...
In der zweiten Wertungsrunde werden die verbliebenen Projekte speziell nochmals nach den Bewertungskriterien diskutiert und die Vor- und Nachteile abgewogen. Der Antrag, Projekt 2A auf den 1. Platz zu wählen, wird mit 8:0 entschieden. Das Projekt 7A wird ebenfalls mit 8:0 auf den 2. Platz festgelegt. Die Jury schlägt dem Bauträger vor, mit dem Siegerprojekt 2 (2A) in das Verhandlungsverfahren einzutreten.

Architekturbüro Franz Kneidinger, Linz

1. Platz, Projekt 2 (2A)

Projektbeurteilung Überarbeitung:
Das Projekt ist durch differenziert gestaltete Baukörper gekennzeichnet. Entlang der Lastenstraße bildet ein sechsgeschoßiger, relativ schmaler Riegel die westliche Begrenzung des Baufeldes. Im Erdgeschoß bildet eine verglaste, ins Gebäude eingeschnittene Zone einen einladenden und kommunikativen Eingangsbereich. Gleichzeitig ergibt sich durch das hofseitige Verschieben der EG-Wohnungen eine im ersten OG zusätzlich gewonnene, den Wohnungen vorgelagerte Grün- und Freifläche. Die über zwei Stiegenhäuser aufgeschlossenen Wohnungen sind in Folge der konstruktiven Zweischichtigkeit überzeugend gelöst und bieten darüber hinaus eine Anpassbarkeit an eventuell erforderliche, verschiedenartige Grundrissausbildungen. Durchgesteckte Wohnräume schaffen Weite und Beziehungen zum Außenraum, die hofseitig vorgelagerten und geschoßweise versetzten Balkone bzw. Loggien bilden interessante und gut nutzbare Freiflächen und strukturieren darüber hinaus die Hoffassade entsprechend. Die Straßenfassade zeigt ein gut proportioniertes und rhythmisiertes Verhältnis von Mauerflächen und Öffnungen. Die beiden hofseitig angeordneten, punktförmigen Hofbaukörper, welche über nord- und südseitig angeordnete, verglaste Gänge mit Fahrradabstellplätzen mit dem straßenseitigen Riegel verbunden sind, bilden im Zusammenhang mit den sie umgebenden Frei- und Grünräumen eine überzeugende städtebauliche Lösung.