308 Wettbewerbe

HBLA für Tourismus, St. Johann

wiesflecker – architekten, Innsbruck: 1. Rang = Gewinner

Erlangung von baukünstlerischen Vorentwurfskonzepten (reduzierte Vorentwurfsunterlagen) für die Erweiterung – Umbau und Funktionssanierung der HBLA für Tourismus St. Johann i. Tirol.

Auslober: Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H. (BIG), 1031 Wien, Planen und Bauen S, T, Vlbg, 6020 Innsbruck

Art des Wettbewerbes: EU-weiter, offener, einstufiger, anonymer Realisierungswettbewerb im Oberschwellenbereich mit anschließendem Verhandlungsverfahren für die Vergabe von Generalplanerleistungen gemäß BVergG.

Beurteilungskriterien: Architektur (Städtebau, Baukunst, Funktion); Ökonomie / Ökologie.

Beteiligung: 63 Projekte

Beurteilung / Zusammenfassung: 7. Februar 2013:

Der Verfahrensbetreuer übergibt die Vorprüfungsunterlagen und erläutert deren Inhalte. 63 Wettbewerbsteilnehmer haben ihre Unterlagen termingerecht abgegeben. Vier Beiträge sind verspätet im Wettbewerbsbüro eingelangt. Der Vorprüfer erläutert beim gemeinsamen Informationsrundgang anhand der Präsentationspläne jene Aspekte, die in der Vorprüfung begutachtet wurden: das Ergebnis der Prüfung der Vollständigkeit, die Prüfung der Einhaltung der Bebauungsbestimmungen und der baurechtlichen Bestimmungen, sowie Abweichungen vom Raum- und Funktionsprogramm (RFP). Es wurde zu jedem Projekt die Einhaltung des Kostenrahmens auf Basis der geprüften Flächen und in der Ausschreibung festgelegten Kennwerte ermittelt. Anschließend wird die Vorstellung der Projekte vorgenommen. Dem Antrag des Vorsitzenden, dass bereits im ersten Bewertungsdurchgang das Mehrheitsstimmrecht angewendet wird, d.h. dass nur jene Projekte mit mehr Prostimmen in der Bewertung verbleiben, wird einstimmig zugestimmt. Der Vorsitzende weist ausdrücklich auf die Möglichkeit der späteren Rückholung von Projekten hin. Vor Beginn der ersten Wertungsrunde werden nochmals die Beurteilungskriterien und die Präambel verlesen ...

8. Februar 2013:
Es wird der Antrag gestellt, einen Sichtungsrundgang vorzunehmen und die Projekte hinsichtlich der Beurteilungskriterien nochmals zu diskutieren. Es folgt der zweite Bewertungsdurchgang ...
Der dritte Bewertungsdurchgang beginnt. Die für die Preise in Frage kommenden Projekte werden nochmals betrachtet und hinsichtlich der festgelegten Bewertungskriterien und Qualitäten diskutiert ...

Im Anschluss wird in der Aula die räumliche Situation betrachtet. Es wird über folgende Anträge des Vorsitzenden abgestimmt: Projekt 24 – 1. Rang = Gewinner (8:1), Projekt 07 – 2. Rang (8:1), Projekt 54 – 3. Rang (6:3), Projekt 56 – 1. Anerkennungspreis (9:0)

Danach werden die Anerkennungspreise diskutiert. Vor Aufhebung der Anonymität werden die Empfehlungen des Preisgerichts formuliert und die prämierten Wettbewerbsarbeiten beschrieben. Das Preisgericht empfiehlt der Ausloberin, mit dem Gewinner (1. Rang) das Verhandlungsverfahren aufzunehmen und gibt folgende Empfehlungen zur Realisierung: Der erste Preis ist Auftrag und Verpflichtung für die Projektverfasser, mit dem Nutzer auf partizipativer Ebene das Projekt weiterzuentwickeln.

wiesflecker – architekten, Innsbruck

1. Rang = Gewinner, Projekt Nr. 024

Jurybeurteilung:
Fast über den ganzen Bestand und darüber hinaus, mit seinen verschieden hohen Gebäudeteilen wird eine horizontale raumhohe Trägerkonstruktion gelegt, die ein „Theoriegeschoß“ enthält. Diese „Überdachung“ spannt einen vertikalen Raum auf, dessen Volumen im Wesentlichen eine neue Halle und verschiedene horizontale Flächen beinhaltet. Der Verfasser schafft sich damit zwanglos eine Freiheit, die nicht nur fehlende Klassenräume sondern auch Freiräume, die eine wichtige und notwendige Erweiterung für Aktivitäten außerhalb von geschlossenen Räumen darstellen, ermöglicht. Die Stützkonstruktion der Überdachung und vor- und rückspringende Fassadenelemente bilden eine reizvolle Differenzierung der Fassade. Darüber hinaus entstehen direkte, bisher fehlende Bezüge zum Außenraum von der Halle aus. Diese fast skulpturale Ausbildung ist ein wesentliches räumlich städtebauliches Element. Dieser neue Bezug von außen nach innen und die geplanten Lichtdome in der Trägerkonstruktion thematisieren eine sehr interessante und neue Lichtführung. Dieses intelligente Konzept unterstützt wesentlich die Problematik des Erhalts des Bestandes ohne wesentliche Umbauten und lässt ein Herstellen im Rahmen des laufenden Schulbetriebes zu. Das Sympathische an der Gesamtkonzeption ist, dass dieses Projekt nicht als konventioneller Schultypus in Erscheinung tritt.