370 Thema
© MW-Architekturfotografie
Die HLMW9 ist in einer ehemaligen Lokomotivfabrik aus dem 19. Jahrhundert untergebracht. Im Zuge der Sanierungsarbeiten wurde die historische Sichtziegelfassade instandgesetzt, die Fenster wurden mit Sonnenschutzelementen versehen und die Raumstrukturen adaptiert.
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Für Küchenprofis von morgen

Die Bundesimmobiliengesellschaft als Bauherrin und Liegenschaftseigentümerin investierte im Auftrag des BMBWF rund 20 Millionen Euro in die Sanierung und Erweiterung der HLMW9 Michelbeuern, die Planung oblag der ARGE HLMW9 Pallanich Anton & Raster Ziviltechniker.

von: Redaktion

Neben der Adaptierung der Raumstruktur wurden alle bestehenden Unterrichtsräume, der Verwaltungsbereich sowie die Küchenbereiche saniert und technisch sowie gestalterisch auf den neuesten Stand gebracht. Dazu wurden sämtliche Oberflächen, haus- und elektrotechnische Anlagen samt IT-Infrastruktur erneuert.

Der ursprünglich als Skiverleih genutzte Erdgeschoßteil der HLMW9 grenzt im Bereich der Schulküche an die Prechtlgasse, die bis zum Parapet unter dem Erdniveau liegt. Die Herausforderung für Architekt Anton Pallanich war daher, die notwendige Neuinstallation der gesamten Infrastruktur im Bodenbereich samt Feuchtigkeitsabdichtung auch im Wandbereich fortzusetzen.

Dazu wurde das gesamte Außenmauerwerk mit einer Vorsatzschale abgedichtet und der Mauerwerkskörper zusätzlich injiziert. „Neben diesen bautechnischen Anforderungen“, so Arch. Pallanich, „befindet sich die gesamte Schulküche samt Nebenräumen innerhalb eines vorgegebenen, aus der Historie gewachsenen Raumkorsetts. Die Einhaltung der notwendigen hygienischen Abläufe in einer Betriebsküche und die Anordnung der Arbeitsbereiche und Gerätschaften war die zu lösende Auf- gabe der Küchenplanerin Sarah-Sophie Holzer, die als Teil unseres Teams sowohl die technischen als auch die nutzerspezifischen Anforderungen perfekt in das vorgegebene Raumkonzept integrierte.“

Reine und unreine Wege

In den vorgegebenen Grundrissen, egal ob Um- oder Neubau, sieht Küchenplanerin Holzer (Ingenieurbüro für Innenarchitektur und Großküchenplanung) die grundsätzliche Herausforderung: Diverse Lagerräume, Garderoben, die Küche und das Lehrrestaurant bilden gemeinsam mit den Arbeitsbereichen innerhalb der Küche ein Gesamtkonzept, in dem vor allem auf die hygienischen Abläufe zu achten ist.

Das Ziel ist immer, eine Kreuzung von sogenannten „reinen“ und „unreinen“ Wegen auszuschließen. Das sind einerseits der Weg der Ware vom Lieferanten zum Gast (Anlieferung, Lagerung, Vorbereitung, Produktion, Ausgabe) sowie andererseits der Weg des Geschirrs vom Gast (Schüler und Lehrer) über die Spüle zurück in die Ausgabe.

Informationen:
big.at
ing.co.at

Lesen Sie den ungekürzten Artikel ab Seite 56 der aktuellen Ausgabe 370-5/2023 oder am Austria Kiosk!