Konjunkturausblick von worldsteel

Globale Stahlnachfrage auf Wachstumskurs.Stabilisierung in Europa.

Der Weltstahlverband hat in Sao Paulo anlässlich seiner Jahrestagung seine neue
Konjunkturprognose veröffentlicht. Demzufolge wird die globale Nachfrage nach Walzstahlerzeugnissen 2013 um 3,1 Prozent (1,48 Milliarden Tonnen) und 2014 um
3,3 Prozent (1,52 Milliarden Tonnen) wachsen. Dies entspricht weitgehend den
Erwartungen vom April 2013. 2012 hatte der Weltstahlmarkt nur um 2 Prozent zugelegt. „Trotz der insgesamt verhaltenen Weltkonjunktur bleibt die globale Stahlnachfrage auf Wachstumskurs“, kommentiert Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, der seit 2011 den Vorsitz des Economic Committee von worldsteel innehat. Allerdings sei das Wachstum sehr ungleich verteilt. Zudem bleibe der Ausblick mit Unsicherheiten behaftet.

Zuletzt hätten zwar einige Risiken, etwa in der Euro-Zone oder in China, relativ an Bedeutung verloren. Dafür sei als Folge der Kapitalabflüsse aus wichtigen Schwellenländern als auch des US-Haushaltsstreits neue Verunsicherung entstanden. „Das globale konjunkturelle Umfeld bleibt für die Stahlunternehmen volatil und herausfordernd“. Kerkhoff weist darauf hin, dass die Entwicklungen 2014 erneut sowohl zwischen als auch innerhalb der Regionen stark differieren. „Wir erwarten auf der einen Seite ein etwas verlangsamtes Wachstum auf dem chinesischen Stahlmarkt als Folge des von der Regierung wieder stärker forcierten Strukturwandels zu Lasten der Investitionen und damit auch der Stahlnachfrage. Auf der anderen Seite stehen die Zeichen in den reiferen Märkten auf Erholung“. Dies gelte für den US-amerikanischen Markt angesichts gesunkener Energiekosten, einem sich erholenden Immobilienmarkt und niedriger Lagerbestände bei Händlern und Verarbeitern. Auch in der Europäischen Union sei eine leichte Aufwärtsbewegung möglich, ausgehend allerdings von einem sehr niedrigen Niveau. Aktuell liegt die EU-Stahlnachfrage knapp 30 Prozent unter dem Level von 2006, in Italien bzw. Spanien sind es sogar 50 Prozent bzw. 60 Prozent.