Wettbewerbe

„Kostengünstiges Wohnen“, Podhagskygasse II, Wien 22 BPL 1

Projekt 1-2 BWS / Prochazka E. / Zeitlhuber K. & Binder G.

Zu Sitzungsbeginn wird das Verfahren zum Thema „kostengünstiges Wohnen“ erläutert. Um die Einstiegskonditione

n für die künftigen NutzerInnen günstig zu gestalten, werden die Bauplätze im Baurecht vergeben. Von den Projektanten war eine Gesamtdarstellung aller Ansätze zum Thema sowohl hinsichtlich der Maßnahmen in Planung und Bau als auch hinsichtlich Finanzierungsformen, Einsparungspotenzial bei den laufenden Kosten und den Baukosten gefordert sowie eine Darstellung hinsichtlich der Auswirkungen der gesetzten Maßnahmen auf die künftigen NutzerInnen. Der Juryvorsitzende betont die Wichtigkeit, das Thema „kostengünstiges Wohnen“ in den Vordergrund zu stellen. In den Fokus der Beurteilung rückt damit die Frage nach den spezifischen Beiträgen zu einem kostengünstigen, leistbaren und gleichermaßen qualitätsvollen Wohnen.

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Projekt 1-2 BWS / Prochazka E. / Zeitlhuber K. & Binder G.

Sieger BPL 1


Ökonomie

Das Projekt erzielt zwar die geringste Flächenausnutzung und Wohnungsanzahl im Bewerberfeld, erreicht aber bei weit überdurchschnittlicher Ausstattung sehr gute Gesamtbaukosten und auch sehr günstige Nutzerkonditionen, wenn man von den in Frage zu stellenden, hohen Stellplatzkonditionen absieht. Anzuerkennen ist auch der Eigenmitteleinsatz des Bauträgers und die auf 10 Jahre gesicherten Zinskonditionen beim Kapitalmarktdarlehen. Damit werden ähnlich günstige Konditionen erreicht wie bei Inanspruchnahme der Superförderung. Nachteilig auf Grund der hohen Wohnnutzfläche sind die Gesamtkosten für die Nutzer bei den D-Typ-Wohnungen. Dies relativiert sich insofern, als diese eigentlich als E-Typ Wohnungen zu interpretieren sind, die im Bedarfsfall auch in F-Typ-Wohnungen umgebaut werden können.


Soziale Nachhaltigkeit
Das Projekt weist gut gelöste Grundrisse auf, allerdings herrscht bei insgesamt geringer Wohnungsanzahl ein hoher Anteil sehr großer D-bzw. E-Typ-Wohnungen vor. In Anbetracht, dass diese Maisonettewohnungen in den Riegeln Reihenhäusern mit Mietergärten entsprechen, stellt dieses Projekt einen Beitrag zum Familienwohnen zu günstigen Konditionen dar. Gut gelöst sind insbesondere die Wohngemeinschaften. Angesichts der angestrebten Zielgruppe Familienwohnen scheint die Ausstattung mit einem einzigen kleinen Kinderspielraum in der Anlage etwas dürftig. Positiv beurteilt werden die großzügig gestalteten Eingangsbereiche in den Punkthäusern.

Architektur
Mit leichter Hand wird in geschickter Mischung von Zeilen- und Punktbauten eine entsprechende städtebauliche Ordnung geschaffen, die sich zu allen Seiten hin als guter Nachbar zeigen wird. Hervorzuheben ist die Vielzahl an unterschiedlichen Wohnungstypen, die mit Ausnahme der D-und E-Typen einen kompakten, guten Zuschnitt aufweisen. Die D-und E-Typ-Wohnungen sind sehr geräumig und stellen mit den vorgelagerten Mietergärten Reihenhaustypologie dar. In sich sind die Wohnungen alle sorgfältig ausgearbeitet, in aller Regel zweiseitig belichtet, querbelüftbar und von hoher räumlicher Qualität. Die Gebäude sind in ihrer Höhenstaffelung deutlich gegliedert und mit einer differenzierten Materialisierung der Fassaden wird eine geschickte räumliche Verknüpfung mit dem Bestand gesucht.