Ihr großes soziales und gesellschaftspolitisches Engagement spiegelte sich in ihren Bauaufgaben wider: Sie machte sich für die aus der Wohnungsnot entstandene Siedlerbewegung stark, arbeitete an Gemeindebauten, Schulen und Kindergärten, entwarf Möbel. Bereits Ende der 1920er-Jahre konzipierte sie Wohnungen für alleinstehende, berufstätige Frauen. Besonders bekannt wurde sie in diesem Zusammenhang mit der funktionalen „Frankfurter Küche“, der Vorform der Einbauküche. Ihre fortschrittlichen Wohnkonzepte entwickelte Schütte-Lihotzky in den 1950er- und 1960er-Jahren weiter und ließ sie auch in ihre eigene Wohnung einfließen.
Diese Wohnung mit Dachgarten in der Franzensgasse 16 in Wien-Margareten wurde nach einer einjährigen intensiven Sanierungs- und Rekonstruktionsphase als Ausstellungsraum offiziell eröffnet. Der Ort soll, neben seiner Funktion als Schauraum, ein Zentrum für die Forschung zur Geschichte österreichischer Architektinnen werden.
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