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Mehr Licht in die Schulen

© Andrew Phelps
Über eine Brücke im ersten Stock verbindet sich der Neubau mit dem Altbestand.
© Andrew Phelps

Zubau HAK 1+2, Wels / Gärtner + Neururer Architekten

Natürliches Licht schafft Wohlbefinden, und Wohl­befinden steigert wiederum die Produktivität, auch in der Schule. Mit dem Abriss einer bestehenden Turn­halle und einem Zubau erhielten die beiden Handels­akademien in Wels im ehemaligen Schulhof nicht nur mehr Klassen- und Übungsräume, sondern auch Aufenthaltsräume und Lernzonen, die für die moderne Pädagogik unerlässlich sind.

2014 hatte die Bundesimmobiliengesellschaft den Realisierungswettbewerb für den Zubau zu dem 1965 errichteten Schulgebäude mit einer Nutzfläche von rund 2500 Quadratmetern ausgeschrieben, der Abbruch des Turnsaals war Teil der Ausschreibung. Unter 18 geladenen Architekturteams gewannen Gärtner + Neururer den Wettbewerb. Statt der geforderten 17 neuen Klassenzimmer brachten die Architekten aus Vöcklabruck 18 unter, außerdem vier betriebswirtschaftliche Zentren, zwei naturwissenschaftliche Säle mit Vorbereitungsräumen, einen naturwissenschaft­lichen Übungsraum, einen Präsentationsraum, einen Projektraum und einen Mehrzwecksaal für 400 Personen.

Klare städtebauliche Lösung
Überzeugt hat die Jury unter dem Vorsitz von Markus Klaura die klare städtebauliche Lösung. Der Zubau, ein kompakter dreigeschoßiger Baukörper mit zurückversetzem Dachgeschoß, ist nach allen Seiten belichtet. Der Mehrzwecksaal im Erdgeschoß ist sowohl straßen- als auch hofseitig barrierefrei zugänglich. Ein Teil des Hofes an der Ostseite des Zubaus wurde abgesenkt, dadurch erhält der Veranstaltungsraum im Untergeschoß ebenfalls Licht.

Freibereiche am Dach
Rampen und eine Verbindungsbrücke koppeln den Neubau im ersten Obergeschoß an den Altbestand des Schulgebäudes. Die Aufenthaltsbereiche und Lernzonen im ersten Stock sind rund um das zentrale Stiegenhaus angeordnet, von dort sind auch die Terrassen begehbar. Im zweiten Obergeschoß ist der Zubau über das alte Stiegenhaus angeschlossen. Da das Dachgeschoß nach allen Seiten zurück­springt, sind vor allem nach Süden, in Richtung der Verbindungsbrücke, Freibereiche am Dach über dem zweiten Stock entstanden. Der Lichthof ist oberhalb des zweiten Obergeschoßes verglast.

Der Stahlbetonbau ist im Niedrigenergiestandard ausgeführt. Die Fassaden der beiden Obergeschoße sind weiß verputzt, während Erd- und Dachgeschoß mit grau gefärbten Betonfertigteilen verkleidet sind.

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