Architekt Michael Fuchs studierte an der Universität Innsbruck und an der École de la Villette in Paris und erhielt bereits zahlreiche Architekturpreise und Auszeichnungen. Er unterrichtete zwei Jahre am Innsbrucker Institut für Städtebau. Danach gründete er parc.architekten, die wie die meisten auch als junges Büro mit Wettbewerben begonnen haben.
Wir glauben, dass …
… wir dabei von der im Westen sehr hoch entwickelten Wettbewerbskultur profitieren könnten, die den „newcomern“ gleich viele Chancen wie den etablierten Büros einräumt.
… auch wenn sich das „jung“ mittlerweile relativiert hat und wir seit Jahren von gewonnenen Projekten leben, die harten Momente des Zweifels in der Wettbewerbsphase nicht weniger geworden sind. Ein berühmtes Zitat von Zaha Hadid lautet: „If you want to have an easy life, dont be an architect.“ Sie sagte nicht, „dann werde kein Architekt“ oder „plane keine Gebäude“. Das „be an architect“ lässt keinen Spielraum zu, entweder man ist es oder eben nicht ...
… vor allem die Allgemeinheit von der Wettbewerbskultur profitiert, weil sie die bestmöglichen Projekte bekommt. Das sollte in der öffentlichen Wahrnehmung stärker gewürdigt werden. Die Projekte und deren Qualitäten müssen besser und verständlicher kommuniziert werden.
… wir mehr Allgemeinbildung in Sachen Baukultur – oder eigentlich in „Lebenskultur“ – brauchen, weil es nach unserem Verständnis weniger um das Aufpolieren von Oberflächen geht, sondern mehr um die Steuerung, wie wir einander begegnen. Die Architektur sollte weniger selbstreferenziell sein, und wir Architekten sollten uns stärker bewusst sein, wie viel Einfluss unsere Arbeit auf das Zusammenleben hat. Wir müssen wieder politischer werden, wir müssen wieder etwas wollen.