308 Forum

Impulse für nachhaltige Entwicklung

Ass.Prof. DI Dr. Karin Stieldorf / Foto: beigestellt

Karin Stieldorf, Professorin am Institut für Architektur und Entwerfen der Technischen Universität Wien

und seit Dezember 2012 Vorsitzende des Nachhaltigkeitsbeirats im Fachverband der Stein- und keramischen Industrie, über die Ziele des Beirats, Bauen der Zukunft und Nachhaltigkeit im Gebäudesektor.

wettbewerbe: Was sind Ihre Ziele und Herausforderungen für die Expertenrunde im Nachhaltigkeitsbeirat?
Stieldorf: Der aus 17 Experten zusammengesetzte Nachhaltigkeitsbeirat möchte Impulse für die nachhaltige Entwicklung im Baubereich setzen. Wir kommen aus unterschiedlichen Bereichen, aus Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung, und sind so in einem interdisziplinären Dialog. Unser vorrangiges Ziel ist, die Parameter für das Bauen der Zukunft zu erfassen, bei dem der Mensch im Mittelpunkt steht. Die Herausforderung ist aber – im Sinne einer ganzheitlichen Betrachtung – gleichzeitig die ökologische und ökonomische Dimension der Nachhaltigkeit zu berücksichtigen. Insbesondere dem Klimaschutz, der Energie- und Ressourceneffizienz von Gebäuden sowie dem Anspruch des leistbaren Wohnens kommt dabei eine gewichtige Rolle zu.

wettbewerbe: Was heißt für Sie Bauen der Zukunft, worin unterscheidet es sich vom heutigen Bauen, und welche konkreten Ansätze verfolgen Sie als Beiratsvorsitzende und als Architektin?
Stieldorf: Für uns im Nachhaltigkeitsbeirat geht es um „Bauen 2050“, so weit versuchen wir nach vorne zu blicken, in eine Zeit, in der Nearly-Zero-Energy Buildings schon seit 30 Jahren gesetzlich vorgeschrieben sein werden. Um die Vorgaben für 2020 überhaupt erfüllen zu können, werden wir schon sehr bald über klassische Konzepte der CO2-Reduktion hinausdenken müssen. Zusätzlich geht es um Wohngesundheit, Barrierefreiheit, Flexibilität und damit niedrige Kosten bei der Umnutzung. Dazu braucht es eine neue Planungsqualität und das Denken in Systemen.

wettbewerbe: Wo liegen die Anforderungen an die Architekten und Planer, wenn es um die Nachhaltigkeit im Gebäudesektor geht?
Stieldorf: Bereits die ersten Skizzen sind für die spätere Qualität eines Gebäudes entscheidend. Die Grundsätze der Nachhaltigkeit sollten daher schon in der Planungsphase berücksichtigt werden. Hier ist spätestens ab Juli 2013 ein Umdenken notwendig, da mit der Bauprodukteverordnung die Umweltauswirkungen der verwendeten Materialien berücksichtigt werden müssen.

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