Auf den ehemaligen Industrieflächen des Waagner-Biro-Areals in Graz entsteht derzeit das erste Quartier der Smart City. Vergangenen Herbst wurde dort die Volksschule Leopoldinum eröffnet. Nach einem Entwurf der in Wien praktizierenden Architektin Alexa Zahn entstand ein viergeschoßiger, monolithischer und kompakter Baukörper aus Beton und Stahl. Ausgeführt ist das Gebäude als Betonskelettbau mit eingestellten Rundsäulen aus Schleuderbeton. Die Sonderstellung des Bildungsbaus als monolithischer Baukörper wird durch die Materialität und die springende Fensteranordnung hervorgehoben. Die zwei vorherrschenden Fensterformate erzeugen gemeinsam mit der vertikalen und horizontalen Ausgewogenheit der vorgefertigten Betonfassade eine Unverwechselbarkeit. Die Robustheit und Langlebigkeit des Gebäudes, wie in der Fassade sichtbar, stellt ein wesentliches Merkmal der „smarten“ Volksschule dar und setzt sich in absehbarer Zeit in der Mittelschule als soziale Mitte der Smart City fort.
Die Türen im Außenbereich weisen eine gedämmte Dreischeibenverglasung auf. Die Fenster und Türen auf der Sonnenseite des Erdgeschoßes sind zudem mit Sonnenschutzgläsern bestückt. Die sechs zweiflügeligen Außentüren hatten den Fluchtwegbestimmungen zu entsprechen und wurden mit integrierten Türschließern oder horizontalen Panikstangen ausgestattet. Die Fensterhöhen variieren und springen in der Fassade. Mal haben sie eine Brüstung, dann wieder setzen die Glasflächen schon an der Geschoßoberkante an. Fenster- und Türrahmen haben eine außergewöhnliche Farbgebung: einen Perlglimmerlack, der – als Pulverbeschichtung aufgetragen – je nach Lichteinfall subtil zwischen silbrig und messingfarben changiert.
Der Baustoff Stahl bringt den großen Vorteil mit sich, dass sich mit ausgesprochen schlanken Querschnitten weite Spannweiten und große Höhen realisieren lassen. So schließt sich an den Haupteingang der Volksschule ein zweigeschoßiges Foyer an, zu dem seitlich eine breite, podestartige Freitreppe gehört, die zum Verweilen in den Pausen einlädt oder als Zuschauertribüne genutzt werden kann. Linker Hand wird diese Treppenanlage durch eine Glasfassade aus Stahlprofilen abgeschlossen. Anders als im klassischen Fassadenbau trägt hier keine Unterkonstruktion ein darin eingesetztes Fenstersystem. Dies hätte die sichtbare Profilierung zu dominant gemacht. Stattdessen wählte die Architektin eine Ausführung mit selbsttragenden, bis zu sechs Meter langen Stahlprofilen. So konnte die Verglasung direkt an der Tragkonstruktion der Festverglasung montiert werden und zeigt sich in der Ansicht als schlankes Profil. Stahlprofile bieten zahlreiche Verarbeitungsmöglichkeiten. Im Erdgeschoßfoyer etwa gibt es eine Betontrennwand, in die ein feuerfestes Rundfenster mit 1230 Millimetern Durchmesser eingesetzt ist. Die 30 Millimeter starke Glasscheibe sitzt dabei in einem kreisrund ausgeführten Profil. Sämtliche Portaltüren, Brandschutztüren, Fenster und Verglasungen stammen von Forster Profilsysteme.
Informationen
forster.ch
Der Artikel als PDF