Unlängst bei einem Fest: „Und, macht´s ihr auch beim Wettbewerb mit?“ „Ja, es ist ein Thema, bei dem man als Architekt ein Statement abgeben MUSS, und wir geben diesmal nur Skizzen ab“. Diese „Nur-Skizzen“ sind dann auch „nur“ 188 Stunden geworden, die niedrig kalkuliert 15.000 Euro bedeuten. Das war die erste Stufe des Wettbewerbs. Die zweite Stufe, die natürlich jeder erreichen will, ist ungleich mehr Aufwand, und alle versuchen sich mit Layout und Renderings voneinander abzuheben, um nicht zu sagen, zu übertrumpfen.
In gewisser Weise wirkt es mehr und mehr, als würde unser Idealismus ausgenutzt. Es scheint eine Veränderung im Wettbewerbswesen hin zu offenen EU-weiten Ideenwettbewerben ohne Aussicht auf weitere Beauftragung zu geben, Wettbewerbe werden wiederholt, weil sie nicht das „richtige“ Ergebnis gebracht haben. Neu sind auch Bewerbungsverfahren, in denen ein Umsatz nachgewiesen werden muss, der gerade mal von einigen wenigen Büros in Österreich erreicht wird. Haben Umsatz und die Zeitspanne der im Büro tätigen Mitarbeiter wirklich etwas mit der architektonischen und/oder wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit zu tun? Wettbewerbe als Entscheidungsfindungsprozess für Größe und Finanzierbarkeit eines Projektes zu verwenden oder zu schauen „was geht“, ist sicherlich der falsche Weg!
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