Haus+Wohnen 2022 Haus + Wohnen

Viel Potenzial in alten Mauern

© Kurt Kuball
Zubauten an zwei Seiten eines bestehenden Hauses als Erweiterung der Wohnfläche auf zwei Geschoße (Architekt Sebastian Illichmann).
© Kurt Kuball

Ein Um- und Zubau inklusive thermischer Sanierung eines bestehenden Einfamilienhauses kann ein wichtiger Beitrag zur Nachhaltigkeit und zur Schonung von Ressourcen sein.

Pro Tag werden in Österreich rund 13 Hek­tar Boden neu verbaut, das entspricht der Größe von etwa 20 Fußballfeldern. Diese Versiegelung bringt ökologische Probleme mit sich: Landwirtschaftliche Nutzflächen gehen ebenso verloren wie Natur- und Grün­flächen und damit Lebensräume für viele Tierarten.
Dem Wunsch nach einem eigenen Dach über dem Kopf steht der dringend notwendige Kampf gegen steigende CO2-Emissionen und den Klimawandel gegenüber. In einigen Lebensbereichen hat in den letzten Jahren ein Umdenken ­stattgefunden – anstatt etwas wegzuwerfen, denkt man wieder an Reparaturen. Ein ähnlicher Mindset könnte die zunehmende Zersiedelung und Flächenversiegelung im Wohnbereich eindämmen. Da ist die Politik gefordert – mit entsprechenden Raumordnungsmaßnahmen können Sanierung und Nachverdichtung statt Neubau gefördert und zwei Fliegen mit einer nachhaltigen Klappe erledigt werden: kein zusätzlicher Flächenverbrauch und Altbauten würden bauphysikalisch und energetisch auf Stand gebracht.

Im Voraus planen
Zusätzlichen Wohnraum kann man durch eine Aufstockung, einen Dachausbau oder einen An- oder Zubau gewinnen.   
Grundlage für jede ordentliche Sanierung ist auf jeden Fall gute Planung und Organi­sation. Wird schon in die Bausubstanz ein­gegriffen, ist – gerade in Hinblick auf die angespannte Lage am Energiemarkt und die Klimakrise – eine energetische Sanierung in den allermeisten Fällen sinnvoll. Die Behebung von Mängeln bei der Wärmedämmung, der Fenster oder auch der Tausch der Energiequelle von fossilen und holzbasierten Brennstoffen auf erneuerbare Energien bringt ein Haus nicht nur auf einen zeitgemäßen Standard, auch die Wohnqualität lässt sich dadurch erhöhen. Abgesehen von der Reduk­tion der laufenden Kosten.
Dabei gilt: Je genauer die Planung im Vorfeld abläuft, desto präziser können Kosten und Bauzeit kalkuliert werden. Für private Bauherren, die in der Bildsprache der Architekten nicht bewandert sind und ihre Ideen an die Planer vermitteln wollen, empfiehlt sich die Sammlung von Fotos, entweder selbst geschossen oder aus Magazinen ausge­wählt. 

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